Schwertransporte brauchen eine sorgfältige Planung
Autofahrer kennen diese Radiodurchsagen, wobei ein Schwertransporter den Verkehr behindert und nicht überholt werden kann. Tatsächlich werden aber nur wenige Autofahrer durch solche Transporte wirklich belästigt. Dies hat mehrere Gründe. Zum ersten dürfen Schwertransporte nur zu bestimmten Zeiten durchgeführt werden, das Wochenende und die Verkehrsspitzenzeiten sind absolut tabu. Zweitens werden diese Transporte sorgfältig vorbereitet, um den normalen Autoverkehr möglichst wenig zu stören. Vielen Autofahrern ist nicht bewusst, welches Ausmaß an Planung und Organisation benötigt wird, um solch ein Unternehmen durchzuführen.
Fachleute unterscheiden drei Arten von Schwertransporten: Die eigentlichen Schwertransporte mit einem hohen Gewicht, aber relativ kleinen Abmessungen (z. B. Kranballast), die so genannten Großraumtransporte mit großen Abmessungen und wenig Gewicht (Turbinen), sowie die Langtransporte mit Längen über zwanzig Metern (Flügel von Windkraftanlagen). Dabei gibt es natürlich auch Kombinationen zwischen den dreien, wie etwa ganze Eisenbahnen oder sogar Schiffe. Diese sind natürlich am spektakulärsten anzusehen und locken regelmäßig Tausende von Zuschauern an.
Wegen der übermäßigen Nutzung der Straße und möglicher Verkehrsbehinderungen sind Schwertransporte immer genehmigungspflichtig. Häufig, aber nicht immer, wird dabei sogar Polizeibegleitung vorgeschrieben. Aber das ist längst nicht alles, was bei der Planung berücksichtigt werden muss. Ganz am Anfang steht die Auswahl der richtigen Streckenführung. Besonders zu beachten sind dabei Brücken und Unterführungen, teils wegen der Höhe, aber auch wegen möglicher Gewichtsbeschränkungen. Oft muss deshalb ein Umweg berechnet werden. Nach der Festlegung der Strecke fährt ein Fahrzeug des beauftragten Transportunternehmens die ganze Route ab und sucht dabei nach möglichen Problemstellen, die beim Transport Schwierigkeiten bereiten könnten. Dabei wird festgelegt, wo Verkehrszeichen oder gar Ampeln abgebaut werden oder elektrische Leitungen abgehängt werden müssen. Bei Engstellen wird oft auf den Zentimeter genau nachgemessen, ob genügend Spielraum für den Schwertransport vorhanden ist.
Einen Schwertransport zu planen, ist eine logistische Meisterleistung. Dazu gehört viel Erfahrung mit der Durchführung und eine genaue Kenntnis der gesetzlichen Vorschriften. Kein Wunder, dass es nur wenige Firmen gibt, die sich auf solche Unternehmen spezialisiert haben.