Experten fordern ein generelles Handyverbot am Steuer
Jeder dritte Autofahrer ignoriert das Handyverbot am Steuer und telefoniert trotzdem. Das ist nicht ohne Risiko: Wenn man von der Polizei erwischt wird, droht ein Bußgeld von 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Bei einem Unfall kann es zudem passieren, dass sich die Versicherung weigert, den Schaden in voller Höhe zu begleichen. Allerdings ist es für die Polizei oft schwierig, den Nachweis zu erbringen, dass der Fahrer wirklich telefoniert hat. Deshalb werden die meisten dieser Verkehrssünder nicht erwischt.
Jetzt wollen Experten das Telefonieren am Steuer auch mit Freisprecheinrichtung verbieten. Würde das wirklich etwas bringen? Vermutlich nicht. Bei einer Freisprecheinrichtung ist es für die Polizei noch schwieriger, den Nachweis zu erbringen, dass wirklich telefoniert wurde. Allerdings sprechen die Unfallzahlen für ein derartiges Verbot. Nachweislich sinkt das Unfallrisiko beim Telefonieren mit einer Freisprecheinrichtung nur um etwa fünf Prozent gegenüber dem normalen Telefonieren mit dem Handy. Der Autofahrer wird also durch das Telefonieren allgemein abgelenkt. Sollte man also konsequenterweise auch das Gespräch mit dem Beifahrer verbieten?
Diese Frage steht natürlich überhaupt nicht zur Diskussion. Das ist auch nicht nötig, denn merkwürdigerweise wird ein Autofahrer durch ein Gespräch mit anderen Insassen wesentlich weniger vom Verkehr abgelenkt als durch ein Telefonat. Selbst Fachleute können sich dieses Phänomen noch nicht ganz erklären. Die Konzentration lässt zwar etwas nach, aber die Reaktionszeiten liegen erheblich höher als beim Telefonieren während der Fahrt.
Das Hauptargument für ein Handyverbot am Steuer ist, dass der Fahrer schon vom Wahlvorgang abgelenkt wird. Der wird aber in Deutschland auch gesetzlich eingeschränkt: Lediglich das Wählen von Kurzwahlnummern auf der Tastatur ist erlaubt. Damit ist nicht das im Handy enthaltene Telefonbuch gemeint, sondern die Möglichkeit, bestimmte Rufnummern auf eine bestimmte Taste zu legen. Die meisten modernen Handys bieten diese Funktion. Und manche Handys haben inzwischen sogar eine Sprachwahl. Damit muss das Gerät überhaupt nicht mehr in die Hand genommen werden.
Voller Schutz für das Auto wünscht sich wohl jeder. Dazu gehört nicht nur die normale Haftpflicht, sondern auch solche Versicherungspakete wie Vollkasko oder Teilkasko, damit das Auto vor unliebsamen und unabsichtlichen Schäden geschützt wird. Wer sein Auto optimal schützen will braucht also mehr als die zwingend notwendige Autoversicherung. Aber das zahlt sich definitiv aus, wenn man nachts über eine Landstraße fährt und ein Reh mitten auf der Fahrbahn stehen bleibt.
Seit dem Handyverbot sind Handy Klingeltöne beim Autofahren ein echtes Hilfsmittel in Verbindung mit einem Freisprechgerät. Durch individuell zugewiesene Klingeltöne kann man so leicht hören wer gerade anruft. Auf das Handyverbot müssen mittlerweile auch Fahrradfahrer achten.